SOZIOTHERAPIE ermöglicht einen Weg, im Alltag wieder Struktur und Halt zu finden. Die Krankenkassen finanzieren für bis zu drei Jahre diese fachliche Unterstützung verbunden mit der Möglichkeit, wieder ein selbstständigeres Leben führen zu können. Auch wenn Sie Angehörige/r eines psychisch erkrankten Menschen sind, sind Sie herzlich eingeladen, sich in einem Beratungsgespräch zu informieren. Werfen Sie den Ballast von Ihren Schultern und wagen Sie gemeinsam mit Ihrer Soziotherapeutin / Ihrem Soziotherapeuten den ersten Schritt in eine neue Selbstständigkeit und in ein zufriedeneres Leben.
FachärztInnen für Psychiatrie und Neurologie sowie ÄrztInnen ausgewählter anderer Fachgebiete können diese Unterstützungsform verordnen ebenso Psychologische PsychotherapeutInnen. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten für bis zu 120 Stunden Soziotherapie, welche innerhalb eines Zeitrahmens von maximal drei Jahren erbracht werden.
Gemeinsam mit der verordnenden Person erarbeiten die Betroffenen und die SoziotherapeutInnen einen Behandlungsplan und definieren gemeinsam Behandlungsziele. Danach findet die Soziotherapie ambulant statt, das heißt im sozialen Umfeld der PatientInnen. Die Arbeit ist stets auf die individuellen Bedürfnisse und Bedarfe zugeschnitten.
Soziotherapie unterstützt einen Prozess, der PatientInnen einen besseren Zugang zur Erkrankung ermöglicht, indem Einsicht, Aufmerksamkeit, Initiative, soziale Kontaktfähigkeit und -Kompetenz gefördert werden. Gemeinsam arbeiten Betroffene und SoziotherapeutInnen daran, Motivation, Belastbarkeit und Ausdauer zu fördern sowie Alltagskompetenzen zu stärken.
SoziotherapeutInnen unterstützen PatientInnen ebenso dabei, sich in einem oft unübersichtlichen System der Gesundheitsversorgung zurechtzufinden und geeignete Angebote zu nutzen.
Soziotherapie soll wesentlich dazu beitragen, dass PatientInnen wieder selbstständiger leben, soziale Kontakte knüpfen und aufrechterhalten sowie ihren individuellen Alltag mit all seinen Anforderungen bewältigen können.
Wichtig:
Soziotherapie ist keine Ersatztherapie, sondern ergänzt die psychotherapeutische Behandlung sowie die Versorgung durch FachärztInnen und andere soziale Dienste.
Susanne Schwarz
Diplom Psychologin